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Es werden Posts vom 2017 angezeigt.

In Memoriam Ulrich Milde - 1948 - 2017

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Und wieder schaue ich auf einen leeren Bildschirm, und versuche verzweifelt, dass unaussprechliche in Worte zu fassen. Es ist jetzt eine Woche her, dass meine regulären Anrufe in Speyer nicht mehr beantwortet wurden. Eine Woche, in der meine Welt in sich zusammen gebrochen ist. Ich wache nach wie vor jeden Morgen auf, und hoffe darauf, dass es ein Albtraum ist, aber leider ist es auch diesmal wieder bittere Realität. Mein Vater ist nicht mehr da. Ulrich Milde ist am 8. November 2017 unerwartet verstorben. Er ist am späten Nachmittag beim Musik hören friedlich eingeschlafen, zu einem Zeitpunkt, als er zum ersten Mal seit dem Tod seiner großen Liebe, meiner Mutter, wieder zufrieden, und sogar glücklich war. Humor war bei uns beiden immer schon sehr "ungewöhnlich" Wenn ich so auf die letzten drei Jahrzehnte zurückblicke, dann wird mir immer mehr klar, wie stark mein Vater mich beeinflusst hat. Schön und gut, die Arbeitsdisziplin, und den eisernen Willen, immer weiter

Die Magie des Fliegens - Aus der Zauber? - Ein Kommentar

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Fliegen - Kaum ein Wort erweckt so unterschiedliche Gefühle wie dieses. Die einen denken an die Freiheit, die man scheinbar losgelöst von der Schwerkraft erleben kann, während man sich zwischen weißen Wolken hindurchwindet, den Schwalben gleich. Andere denken mit Schaudern daran, dass man in einer Aluminiumröhre durch die Stratosphäre geschossen wird, angetrieben von mehreren Schneidbrennern auf Steroiden, und nur durch eine Kombination von Aluminiumplanken davor bewahrt wird, schmerzhafte Bekanntschaft mit Sir Isaac Newton und seinen Gesetzen zu machen. Manche Leute sehen die enormen technischen Errungenschaften, die in einem modernen Verkehrsflugzeug vereint sind, andere sehen nur den Lärm und die Abgase, die diese Maschinen verbreiten. Was aber ist mit der vielbeschworenen Magie des Fliegens? Jener Magie, die von Fluggesellschaften gerne in ihren Werbekampagnen beschworen wird, und die auch unabhängig davon in den Medien nach wie vor wie eine Sau durch's Dorf

Ein Plädoyer für die Länge - Von Artikeln und Aufmerksamkeit

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Hallo zusammen. Heute gibt es mal einen etwas anderen Post, einen der deutlich kürzer sein wird, als meine üblichen. Es geht dabei um Feedback, dass ich immer wieder sowohl online als auch im real life zu hören bekomme: Deine Artikel sind zu lang, dass kann doch kein Mensch lesen heutzutage . Meistens folgt dann die Aussage, dass man ja nicht genug Zeit dafür hätte. Ähm, ernsthaft? Ich will ja nichts sagen, Leute, aber es ist nicht so als ob ich hier jedes mal Krieg und Frieden reinschreiben würde, oder eine mathematische Abhandlung über das Verhalten von Bose-Einstein Kondensat in elfdimensionalen Umgebungen. Ein Kaffee, ein Laptop, und etwas Musik. Das ist oftmals alles, was es braucht, um auch längere Artikel lesen zu können. Superkräfte werden nicht benötigt. Und ja, ich wollte einfach mal wieder dieses Archivbild verwenden :)  Es ist aber nun mal so, dass ich in meinen Posts oftmals etwas komplexere Themen behandle, und da brauch ich schon mal ein paar Absätze, um ein

Im Schleppermilieu - Am Haken im Hamburger Hafen

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The English version of this article can be found here. Wie war das nochmal? Alle großen Abenteuer beginnen mit einer durchgeknallten Familie und einem Hafenschlepper? Wie, so fangen sie nicht an? Nun, diese hier auf jeden Fall, und es gibt auch einen guten Grund dafür, der nichts damit zu tun hat, dass ich in eine derart durchgeknallte Familie hinein geboren wurde. Ja ja, okay, ich geb es ja zu. Es hat ALLES damit zu tun, dass ich in eine solche Familie hinein geboren wurde. Wisst ihr, meine Familie ist erst kurz nach meiner Geburt in das Haus gezogen, in dem ich dann aufgewachsen bin. Vorher lebten meine Eltern in einem anderen Neubaugebiet, Muster Neue Heimat 08/15. Einer unserer Nachbarn dort war ein Seemann vom alten Schlag, der sein Leben auf Bergungsschleppern verbracht hatte, und die letzten Jahre bis zu seiner Rente eine ruhige Kugel auf einem Hafenschlepper im Hamburger Hafen schob. Ganz offen, als kleiner Junge hatte ich eine Heidenangst vor diesem Nachbarn. Nicht nur das

In Memoriam Susanne Milde - 1956 - 2017

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Es fällt mir verdammt schwer, diese Zeilen zu schreiben. Ich weiß noch nicht einmal wirklich, wie ich anfangen soll, da es immer noch schwer zu erfassen ist, was da vor knapp einem Monat in Mannheim passiert ist. Jedoch ist es leider eine bittere Realität. Susanne Milde, meine Mutter, ist in den frühen Morgenstunden des 28. Juni 2017 in der Uniklinik Mannheim gestorben. Trotz ihrer kämpferischen Einstellung hat sie den Kampf gegen den Krebs und seine Nebenwirkungen schlussendlich doch verloren. Ich gestehe offen ein, dass ich noch immer unter Schock stehe. So lange ich mich zurückerinnern kann, war sie immer da. Sie war oftmals der ruhende Pol in unserem doch dezent chaotischen Leben. Sei es im Norden Deutschlands, wo mein Abenteuer vor fast 36 Jahren seinen Anfang nahm, und wo meine Mutter damit konfrontiert war, neben ihrer Karriere auf einmal auch so ein schwer zu bändigendes kleines Bündel irgendwie unter Kontrolle zu halten, sei es in Prag, wo eben jenes Bündel seine Teenager